Konzert

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Tugan Sokhiev © Patrice Nin

Tugan Sokhiev © Patrice Nin

Einführung 18:45 Uhr

Ganz im Zeichen tschechischer und ungarischer Musik des 20. Jahrhunderts steht dieses Konzert des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung seines jungen und charismatischen Chefdirigenten Tugan Sokhiev. Das Herzstück des Programms bildet ein Werk von Béla Bartók, das bei seiner Kölner Uraufführung im Jahre 1926 für einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts sorgte. Anlass für die Pfiffe und Buh-Rufe, die seinerzeit durch den Zuschauerraum der Kölner Oper gellten, war aber nicht Bartóks Musik, sondern die einem veritablen Krimi vergleichbare Handlung des Werkes.

Erzählt die in einem Stundenhotel angesiedelte Ballett-Pantomime „Der wunderbare Mandarin“ doch von dem Schicksal dreier Freier, die von den Zuhältern ausgeraubt und ermordet werden. Schon nach der ersten Aufführung wurde das Stück durch den damaligen Oberbürgermeister der Stadt Köln, Konrad Adenauer, vom Spielplan verbannt.

Reizvolle Gegenpole zu diesem Skandalstück bilden Werke zweier tschechischer Komponisten: Leoš Janáček wird mit einer Aufführung seiner im selben Jahr wie Bartóks „Wunderbarer Mandarin“ uraufgeführten „Sinfonietta“ als einer der bedeutendsten Komponisten an der Schnittstelle zwischen 19. und 20. Jahrhundert gewürdigt. Der eine Generation jüngere Bohuslav Martinů ist mit seiner „Rhapsodie für Viola und Orchester“ aus dem Jahre 1952 vertreten. Solist in dieser klangschönen, beinahe wehmütig auf die Traditionen der musikalischen Romantik zurückblickenden Komposition ist der ukrainische Bratschist Maxim Rysanov.

Leoš Janáček [1854-1928]
Sinfonietta op. 60 [1926]

Bohuslav Martinů [1890-1959]
Rhapsodie
Konzert für Viola und Orchester [1952]

Béla Bartók [1881-1945]
Der wunderbare Mandarin
für Orchester op. 19 [1919/1927]
Vollständige Ballettmusik

Eine Veranstaltung des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin
in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin