Konzert

Kammermusik der Berliner Philharmoniker

Rihm / Mozart

 

Fünf Menschen spielen Instrumente vor einem Eisbär im Käfig

Falsches Genre, richtige Anzahl: Ein Jazzquintett mit Klarinette spielt am Polarkreis, 1925 © The Protected Art Archive / Alamy Stock Foto

Wenn Wolfgang Rihms „4 Studien zu einem Klarinettenquintett“ auf Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenquintett in A-Dur treffen, anknüpfend an die Aufführung von Brahms’ Klarinettenquintett am 31. August beim Musikfest Berlin, begegnen sich zwei Komponisten mit großer Fantasie und Gestaltungswillen, die die traditionsreiche Besetzung mit lyrischer Intensität kolorieren.

16:30, Ausstellungsfoyer
Einführungsveranstaltung

Eine Besetzung mit großer Vergangenheit – angefangen bei Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber über Johannes Brahms und Max Reger bis hin zu Paul Hindemith, Harrison Birtwistle und Isang Yun: Klarinettenquintette umgibt eine besondere Aura, weshalb Wolfgang Rihm seinen eigenen Gattungsbeitrag bescheiden als „Studien“ bezeichnete – obwohl das Werk durchaus mehr ist, wie schon die ausladenden Proportionen zeigen.In ihm lotet Rihm alle nur erdenklichen Konstellationen der traditionsreichen Besetzung mit überbordender Fantasie aus: angefangen vom dialogischen Miteinander über Phasen motorischer Energie, die mehrfach von atemlosem Innehalten unterbrochen werden, einer Abfolge von Charakterstücken inklusive „Lied“ und „Choral“ bis hin zu einer fesselnden lyrischen Intensität, die mit ihrer einander umschlingenden und miteinander verschmelzenden Linienführung auf die großen Vorgänger-Werke verweist. Johanna Pichlmair, Angelo de Leo, Tobias Reifland, Solène Kermarrec und Andraž Golob, allesamt Mitglieder der Berliner Philharmoniker, stellen Rihms „Vier Studien zu einem Klarinettenquintett“ Mozarts berühmtem Klarinettenquintett A-Dur KV 581 gegenüber, einem Werk, in dem die Klarinette dem Quartett von zwei Violinen, Viola und Violoncello fast konzertierend gegenübertritt – in den Worten des Mozart-Verehrers Richard Strauss gibt ihr farblich subtiler Gesang die „ganze Skala des menschlichen Empfindens“ wider. Allerdings wird diese Führungsrolle nie besonders hervorgehoben, da sich das Holzblasinstrument mit anschmiegsam-weichem Klang in perfekter Balance in das Ganze einfügt, weshalb von Anfang an harmonisches Einverständnis zwischen allen Akteuren herrscht.

Programm

In memoriam
Wolfgang Rihm (1952 – 2024)
4 Studien zu einem Klarinettenquintett (2002)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Klarinettenquintett A-Dur KV 581 (1789)

Mitwirkende

Harry Ward – Violine
Angelo de Leo – Violine
Tobias Reifland – Viola
Solène Kermarrec – Violoncello
Andraž Golob – Klarinette

Eine Veranstaltung der Stiftung Berliner Philharmoniker in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin