Symposium | Focus Fassbinder
Rainer Werner Fassbinder im Theater heute
Künstlerische Beiträge, Impulsvorträge, Podiumsdiskussionen und Tischgespräche zum Wirken von Fassbinders politisch-ästhetischer Position bis heute
Symposium
Im berühmten Beitrag Fassbinders zum Episodenfilm „Deutschland im Herbst“(1978) wird seine politische und ästhetische Haltung, die sich durch sein gesamtes Werk zieht, deutlich. Der junge Fassbinder macht nicht ein abstraktes System, sondern eine konkrete Einzelperson für das Fortleben faschistischer Denkweisen aus der Zeit des Nationalsozialismus verantwortlich: seine Mutter.
Politische Verantwortung im Privaten, bei der Entscheidung Einzelner zu suchen, erscheint heute ähnlich provokant wie damals – das zeigt auf verstörende Weise der aktuelle Verlauf des NSU-Prozesses. Im Rahmen des Symposiums wird die Bedeutung dieses Ansatzes Fassbinders – das Politische im Privaten zu suchen – für das aktuelle Theater untersucht.
11:00 Uhr Impuls-Film:
„Deutschland im Herbst“, Episode von R.W. Fassbinder
11:30 Uhr Impuls:
Archäologie des Gefühls
Gedanken zu R. W. Fassbinders Werk: Leiden an Deutschland – Leiden an der Liebe
von Andreas Wilink (Theatertreffen-Jury)
12.00 Uhr Podiumsdiskussion I:
„Theater als Geschichte in Geschichten?“ – Rainer Werner Fassbinder im Theater heute
Mit Florian Borchmeyer (Dramaturg), Susanne Kennedy (Regisseurin), Hakan Savaş Mican (Regisseur), Henning Nass (Dramaturg), Patrick Wengenroth (Regisseur)
Moderation Christine Wahl
13.30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Podiumsdiskussion II:
Theater als zeitgenössische Zeugenschaft?
Mit Juliane Lorenz (Rainer Werner Fassbinder Foundation), Hans-Werner Kroesinger (Regisseur und Autor), Sibylle Schmidt (Philosophin, Freie Universität Berlin), Jürgen Trittin (Bündnis 90 / Die Grünen) u.a.
Moderation Jan Deck
16:00 Uhr Tischgespräche
mit Teilnehmer*innen des Symposiums und Christian Braad Thomsen (Regisseur)