Musiktheater

Songs for Captured Voices

Laure M. Hiendl / Elaine Mitchener / KNM Berlin

Live-Premiere

Songs for Captured Voices © Rita Couto

Ein Memento des Unausgesprochenen: Das Musiktheater „Songs for Captured Voices“ von Laure M. Hiendl, Phila Bergmann, Thea Reifler und Göksu Kunak widmet sich Aufnahmen menschlicher Stimmen, die im Laufe der Geschichte instrumentalisiert und zum Gegenstand asymmetrischer Machtverhandlungen wurden.

Den Hintergrund des Projekts bilden Audio-Aufnahmen aus deutschen Kriegsgefangenenlagern des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die aus dem Lautarchiv Humboldt-Universität zu Berlin stammen – einem weltweit einmaligen Archiv von akustischen Aufzeichnungen. Herzstück der Sammlung sind Aufnahmen von Liedern sowie einer Vielzahl von Sprachen und Mundarten von Kriegsgefangenen aus aller Welt. Meist gibt es wenig bis keine Informationen über die Identität der Aufgenommenen, der Fokus liegt auf der Sammlung ihrer Dialekte.

Auf der Bühne werden nicht diese Aufnahmen selbst abgespielt oder reproduziert – die Gefangennahme menschlicher Stimmen dient vielmehr als Ausgangspunkt dafür, genau hinzuhören: Die für dieses Projekt neu komponierte Musik lässt das erklingen, was unausgesprochen und im Verborgenen bleibt, was in den Zwischenlauten und Unschärfen existiert.

Besetzung

Laure M. HiendlKomposition, Konzept
Phila Bergmann, Thea ReiflerRegie, Konzept
Göksu KunakLibretto
Elaine MitchenerStimme
KNM BerlinMusik
Sandra E. Blatterer, Juri RendlerLicht, Raum
Nicholas Navarro RuedaKostüme
Rita CoutoFotografie
Jamila WolfgruberGrafik

KNM Berlin
Theo NabichtKontrabassklarinette
Michael WeilacherSchlagzeug
Theodor FlindellVioline
Cosima GerhardtVioloncello