Konzert

Ensemblekollektiv Berlin

Enno Poppe, Leitung
Iannotta | Xenakis I | Lim I

Ein großes, weißes Tuch weht.

© Berliner Festspiele

Geheimnisvolle, über 2000 Jahre alte Musikinstrumente aus dem Mausoleum eines chinesischen Markgrafen bilden den Ausgangspunkt von Liza Lims „Machine for Contacting the Dead“, welches Enno Poppe mit dem Ensemblekollektiv Berlin präsentiert. Eine Spurensuche, der Werke von Iannis Xenakis und Clara Iannotta vorausgehen.

Anstelle einer Einführung:
16:10 Uhr, Ausstellungsfoyer des Kammermusiksaals
Buchvorstellung
Tim Rutherford-Johnson, Autor des Buches „The Music of Liza Lim“, im Gespräch mit Leonie Reineke, SWR-Redakteurin für Neue Musik, in Anwesenheit der Komponistin.
„The Music of Liza Lim“ von Tim Rutherford-Johnson erscheint am 12. September in der „Australian Composers series“ bei Wildbird Music Pty Ltd, ISBN 978-0-9875145-4-7

AbendprogrammEnsemblekollektiv Berlin 11.9.2022

Es gibt Musikinstrumente, deren Klang lange verschollen war. Tief beeindruckt von den mehr als 2000 Jahre alten Instrumenten aus dem Grab des chinesischen Markgrafen Yi von Zeng, welches 1977 in der chinesischen Provinz Hubei entdeckt wurde, sondiert Liza Lim die rätselhaften Funde und formuliert tönende Botschaften. Hypothetisch, phantastisch, experimentell, aber nie in der Absicht, die Musik, den Klang der Sensationsfunde zu rekonstruieren. Die Australierin entwirft ihre Ensemblemusik wie eine magische Maschine, die den Kontakt zum Jenseits sucht. Überbracht wird die Botschaft von einer zeitgenössischen, westlichen Formation. Das groß besetzte Ensemblekollektiv Berlin widmet sich den musikarchäologischen Spekulationen der Komponistin, die als Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs an die Spree eingeladen ist und beim Musikfest Berlin auch mit einem neuen Streichquartett zu entdecken ist. Mit ihrer Faszination für die Spuren der Vergangenheit steht Liza Lim in diesem Konzert aber nicht allein. Für Iannis Xenakis war die griechische Antike ein halb realer, halb imaginärer Sehnsuchtsort. Mit „Jalons“ führt er in Welten, in denen es Größeres gibt als die Freuden, Sorgen und Nöte des Individuums. Darin ist ihm Clara Ianotta nah: „a stir among the stars, a making way“ entwirft einen surrealen Kosmos, dessen heimliches Zentrum die E-Gitarre ist.

Konzertprogramm

Clara Iannotta (*1983)
a stir among the stars, a making way
für großes Ensemble (2019/20)

Iannis Xenakis (1922 – 2001)
Jalons
für Ensemble (1986)

Liza Lim (*1966)
Machine for Contacting the Dead
für 27 Musiker (1999/2000)
Deutsche Erstaufführung

Besetzung

Ensemblekollektiv Berlin
Enno PoppeLeitung

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds
Das Team der Berliner Festspiele war in der Vorbereitung bemüht, alle Rechte an Bild und geistigem Eigentum rechtzeitig zur Veröffentlichung einzuholen. Sollten dennoch Rechte Dritter in der Zusammenstellung der Bilder verletzt worden sein, bitten wir um Mitteilung an redaktion@berlinerfestspiele.de.