Kunst, Diskurs & Parlament
mit Matthias Baerens, Boris Buden, Aris Chatzistefanou, Gesine Danckwart, Naika Foroutan, Anastasia Frantzeskaki, Bernd Gehrke, Alexander Giesche, Andrej Holm, Srećko Horvat, Anetta Kahane, Gal Kirn, Inge Kloepfer, Thomas Krüger, Bojana Kunst, Antonia Majaca, Irene Misselwitz, The Performance Bar, Vijay Prashad, Jörg Roesler, Christoph Rüter, Andreas Siekmann, Jan Sowa, Gabriele Stötzer, Margarita Tsomou (HAU – Hebbel am Ufer), Jeremy Wade, Samia Zennadi, Anna Zett
abends:
CHEAP
Sturzlage (Installation). Ein Projekt von Gabriele Dolff-Bonekämper © Emanuel Florakis
In „parlamentarischen Ausschüssen“ wird am Samstag heutigen politischen Konflikten nachgegangen, die in Verbindung zu den Ereignissen der Wendejahre stehen. Dem gegenüber wird ein Paraparlament gestellt, das jenseits der großen Bühne repräsentationaler Politik einen Raum für andere Formen der politischen Praxis öffnet.
Parlamentarische Ausschüsse
Einige der notorischsten politischen Konflikte der Gegenwart stehen in Verbindung mit den Ereignissen der Wendejahre. So bildet die Treuhandanstalt das Modell für die Austeritätspolitik gegenüber Griechenland und anderen Ländern des europäischen Südens. Die Erfahrung der ostdeutschen Bevölkerung gegenüber der westdeutschen Mehrheitsgesellschaft kann in mancher Hinsicht mit der Rolle von Migrant*innen heute verglichen werden. Die Auflösung der geopolitischen Blöcke leitete das Ende jenes „Dritten Weges“ zwischen Staatssozialismus und neoliberaler Marktwirtschaft ein, wie er etwa in Jugoslawien verfolgt wurde. Der Idee dieser transethnischen Föderation, aber ebenso einem besonderen Staatenzusammenschluss auf globaler Ebene – der Bewegung der Blockfreien Staaten (Non-Aligned Movement, NAM) – soll in „parlamentarischen Ausschüssen“ nachgegangen werden, die Expert*innen, Künstler*innen und Zeitzeug*innen zusammenführen.Sie dienen auch der Frage, was wir aus diesen Komplexen für eine kommende Politik lernen können, wie sie in der parlamentarischen Versammlung am Sonntag umrissen werden soll.
12:00 h Schwarzbuch I: Treuhand
15:00 h Schwarzbuch II: Europäische Austeritätspolitik
17:30 h Wessen Marginalisierung?
17:30 h Dritte Wege Europa: Jugoslawien
19:00 h Dritte Wege International: Bewegung der Blockfreien Staaten
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Paraparlament
Auf der Seitenbühne des Festspielhauses wird ein Parlament für Außerparlamentarisches entstehen, ein Paraparlament. Jenseits der großen Bühne repräsentationaler Politik öffnet sich dort ein Raum für andere Formen der politischen Praxis, die gängige Dichotomien unterlaufen: Sie suchen das Politische im Privaten, das Große im Kleinen, das Öffentliche im Klandestinen. In drei gestalteten Panels verleihen die Künstlerin Anna Zett, die Dramaturgin und Philosophin Bojana Kunst und der Tänzer und Performance-Künstler Jeremy Wade – jeweils im Gespräch mit Zeitzeug*innen und Expert*innen, u.a. aus den oppositionellen Subkulturen der DDR – jenen politischen Handlungsweisen eine künstlerische Form, die der öffentliche Diskurs zu schnell übergeht: Müll und Entsorgung, Kunst und Nicht-Arbeit sowie queere Formen der Fürsorge werden zu Beispielen und Metaphern für die Verwicklungen von Ost und West, Sozialismus und Kapitalismus, gestern, heute und morgen.
14:00 h Entsorgung: Utopie & Deponie
15:30 h Kunst und (Nicht-)Arbeit
17:00 h Human Resources: Reunification
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12:00 h, 13:45 h, 15:00 h, 17:15 h & 18:45 h, Hauptbühne
jeweils ca. 15 min
Alexander Giesche
Mobiles: World of Reason ’19
Interventionen & Videoinstallation
von und mit Ludwig Abraham, Nadia Fistarol, Nadine Geyersbach, Alexander Giesche, Felix Lübkemann, Regula Schröter, Andy Zondag
mit herzlichem Dank an das Theater Bremen
Ein Environment für ein poetisches Zukunftsparlament: In vier bewegten Bildern bringt Alexander Giesche die Bestandteile des Bühnenraumes in ein komplexes Spiel der Beziehungen, in dem sich fortwährend neue Balancen ergeben und das sensibel auf atmosphärische Schwingungen reagiert, diese fortsetzt und vergrößert – wie ein Mobile, in dem Gesagtes in audio-visuelle, räumliche Poesie übersetzt wird.
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12:00 h, Hauptbühne
ca. 150 min
Schwarzbuch I: Treuhand
Privatisierung und Protest in Ostdeutschland: die Beispiele Betriebe und Wohnen
Panel
in deutscher Sprache mit Simultanverdolmetschung
mit Bernd Gehrke, Andrej Holm, Inge Kloepfer, Jörg Roesler
Konzept & Moderation: Sebastian Kaiser & Elske Rosenfeld
Die Treuhandanstalt veräußerte ohne parlamentarische Kontrolle über 8000 DDR-Betriebe an fast ausschließlich west-deutsche und internationale Käufer. Die Folge: Massenarbeitslosigkeit, Abwanderung, bis heute von Transferzahlungen abhängige Regionen. Gegen die Selbstermächtigung der DDR-Bürger*innen im Herbst 1989 setzte die Treuhandpolitik das Credo des Sachzwangs, das Einknicken der Politik vor der Wirtschaft. Wir sprechen über die Treuhand als Liberalisierungsagentur, aber auch über die Welle heute weitgehend vergessener gegen sie gerichteter Proteste.
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12:00 h, Bornemann Bar
ca 60 min
Occupy History II
Gespräch
in deutscher Sprache
mit Gabriele Stötzer
Moderation: Thomas Oberender
„Occupy History“ ist der Versuch, sich nicht von „der“ Geschichte besetzen zu lassen, sondern selbst Geschichte zu erzählen. In den Gesprächen mit verschiedenen Gästen des Palastes wollen wir biografische und gesellschaftliche Ereignisse zusammendenken, so persönlich wie möglich.
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12:00 h, Rangkino
ca. 27/60 min
Cycling the Frame / The Invisible Frame
Film
in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln
Deutschland 1988/2009, Cynthia Beatt
Im Jahr 1988 unternahm die Schauspielerin Tilda Swinton für die Künstlerin Cynthia Beatt eine 160 Kilometer lange Fahrradtour entlang der Westseite der Berliner Mauer. Den daraus entstandenen Essayfilm „Cycling the Frame“ setzten Beatt und Swinton 21 Jahre später fort. Die Mauer ist nun unsichtbar, die Grenze gen Osten durchlässig geworden, aber ist sie wirklich verschwunden? Ein eigenwillig-poetisches Double Feature, das als zeithistorisches Dokument wie als intime Introspektion über äußere und innere Grenzen funktioniert.
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13:00 h, Bornemann Bar
ca. 100 min
Die Zeit ist aus den Fugen
Film
in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln
Deutschland 1991, Christoph Rüter
in Anwesenheit des Filmemachers
Heiner Müllers siebeneinhalbstündige „Hamlet / Maschine“ am Deutschen Theater in Ost-Berlin war das letzte große Theaterereignis der DDR. Der Filmemacher Christoph Rüter dokumentierte die im August 1989 aufgenommenen Proben, bis dann die Zeit buchstäblich aus den Fugen gerät und mit der Revolution auf der Straße in den Theaterraum eindringt. Die Künstler führen politische Diskussionen, Polizeisirenen und Hubschrauber werden zum Hintergrundgeräusch der Aufführung.
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13:30 h, Rangkino
ca. 83 min
Duvarlar – Mauern – Walls
Film
OV mit deutschen Untertiteln
USA 2000, Can Candan
Die Ausschreitungen in Hoyerswerda lassen 1991 im Rückblick als das Jahr erscheinen, in dem man vor der rassistischen Gewalt im wiedervereinigten Deutschland nicht mehr die Augen verschließen konnte. Dreißig Jahre zuvor begann die türkische Arbeitsmigration nach Deutschland. Der amerikanische Filmemacher Can Candan kam 1991 nach Berlin, um mit immigrierten Türken über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Deutschland und die Folgen von Maueröffnung und Wiedervereinigung für die migrantische Community zu sprechen.
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14:00 h, Seitenbühne
ca. 60 min
Entsorgung: Utopie & Deponie
Panel
in deutscher Sprache
mit Matthias Baerens, Anetta Kahane & Irene Misselwitz
Konzept & Moderation: Anna Zett
„Entsorgung“ widmet sich dem Müll der DDR-Geschichte, der Symbolik der Grenzziehung, Absonderung, Deponierung. Gegen Devisen nahm die DDR Sondermüll aus dem Westen entgegen, um ihn sorglos auf dem eigenen Territorium abzukippen. Nach der deutschen Vereinigung musste der DDR-Staat dann selbst entsorgt werden. Mithilfe von Video und Gespräch untersucht das künstlerisch-diskursive Panel Prozesse der Entsorgung in Umwelt, Politik und Psyche und fragt vor dem Hintergrund sanierter Müllhalden nach dem, was (unmöglich) loszuwerden ist.
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15:00 h, Hauptbühne
ca. 150 min
Schwarzbuch II: Europäische Austeritätspolitik
Panel
in englischer Sprache mit Simultanverdolmetschung
mit Aris Chatzistefanou, Anastasia Frantzeskaki, Andreas Siekmann, Jan Sowa
Konzept & Moderation: Margarita Tsomou (HAU – Hebbel am Ufer)
Als Griechenland 2009 mit der neoliberalen Austeritätspolitik der EU-Troika konfrontiert wurde, taten die Bürger*innen etwas auf den ersten Blick Überraschendes: Sie studierten die Rolle der Treuhandanstalt in der Privatisierung des DDR-Staatseigentums zwanzig Jahre zuvor. Denn aus dieser deutsch-deutschen Geschichte konnten sie ablesen, was nun im europäischen Rahmen und im Zuge eines vorgeblich apolitischen Krisenmanagements auf sie zukommen würde. Nach dem Vorbild der Treuhand wurde ein Fonds geschaffen, in den öffentliches Eigentum überführt und privaten Anlegern angeboten wird. Die Risiken und Kosten werden dagegen vergesellschaftet. Diesen Mechanismen geht Margarita Tsomou im Gespräch mit Künstler*innen und Aktivist*innen nach.
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15:30 h, Seitenbühne
ca. 60 min
Kunst und (Nicht-)Arbeit
Lecture & Talk
in deutscher Sprache
mit Bojana Kunst & Gabriele Stötzer
Das politische System der DDR war auf dem Prinzip der Arbeit aufgebaut. Arbeitsverweigerung, Faulheit, unproduktive Verausgabung hatten daher höchste politische Sprengkraft. Zugleich bildete Nicht-Arbeit ein zentrales Thema und Mittel der informellen Kunstszenen, deren künstlerische Arbeit sich auf das Moment der Produktion und nicht auf das öffentliche Zeigen ihrer Kunst fokussierte. Diesen Widersprüchen im Verhältnis von Kunst und (Nicht-) Arbeit sowie ihrem Nachleben im westlich geprägten Kunstmarkt der Nachwendezeit geht Bojana Kunst in einem Vortrag sowie im Gespräch mit Gabriele Stötzer nach.
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16:00 h, Bornemann Bar
ca. 50 min
Goldstaub
Film
In deutscher Sprache
Deutschland 2005/2019, Gesine Danckwart & Sven Düfer
in Anwesenheit von Gesine Danckwart
Politiker*innen, Künstler*innen, Bühnenbildner*innen und Musiker*innen, alle stark von der Wende gezeichnet. Palast-Garderobieren und Paare, die dort geheiratet haben. Die Inspizientin, die sich an die gespenstische Atmosphäre der letzten Festivitäten im Palast der Republik erinnert. In der Kulisse der leeren Ruine führten Gesine Danckwart und Sven Düfer 2005 Interviews mit Zeitzeug* innen. Ihr Film „Goldstaub“ ist weniger historische Arbeit als künstlerischer Versuch und war kurz vor dem Abriss des Palastes als Filminstallation Teil der kulturellen Zwischennutzung „Volkspalast“. Jetzt ist er wieder bei uns zu sehen.
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17:00 h, Universität der Künste, Probensaal
ca. 60 min
Human Resources: Reunification
Performance
in deutscher und englischer Sprachevon & mit Yoav Admoni, Olympia Bukkakis, Maika Knoblich, Matthias Vernaldi, Wanda Vrasti, Jeremy Wade, Allison Wiltshire
Regie & Konzept: Jeremy Wade
Dramaturgie: Julian Meding
Künstlerische Beratung: Allison Wiltshire
Produktionsunterstützung: Yoav Admoni, björn & björn
Die Friedliche Revolution war eine Party. Mit der Wiedervereinigung setzte der Kater ein. Im selbstverwalteten Ritual eines Treffens der Anonymen Alkoholiker, bei dem die 12 Schritte der Genesung das ultimative kapitalistische Versprechen auf Autonomie, Individualität und Freiheit bilden, beschwört die Battlefield Nurse, Jeremy Wades 5000 Jahre altes Drag-Alter-Ego, die Geister utopischer Ekstasen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein Star-Cast von lokalen queer-Performer*innen wird die Rolle von Süchtigen einnehmen, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung im täglichen Kampf mit dem komplizierten Jetzt teilen.
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17:00 h, Rangkino
ca. 285 min
Combat au bout de la nuit
Film
OV mit englischen Untertiteln
Kanada 2016, Sylvain L’Espérance
Ein Kampf am Ende der Nacht: Entstanden über einen Zeitraum von zwei Jahren, führt der monumentale Dokumentarfilm des kanadischen Regisseurs Sylvain L’Espérance ins noch immer kämpferische Herz des von Wirtschaftskrise und Austeritätspolitik gebeutelten Griechenland. Dabei macht er nicht bei der faktenreichen Analyse der Ursachen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs halt, sondern gibt auch all jenen eine Stimme, die sich inmitten von Chaos und Zukunftsangst solidarisieren, um gemeinsam zu protestieren und konkrete Strategien für eine bessere Zukunft zu entwickeln.
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17:00 h, Seitenbühne
ca. 60 min
Augusto Corrieri
Thoughts are born of places (or: one imago covers another)
Lecture Performance
in englischer Sprache
Ist es möglich, ein Gebäude zu betreten, das in seiner materiellen Form gar nicht mehr existiert? Augusto Corrieri ist ein Spezialist im Exhumieren verschütteter Gebäude und Geschichten. In dieser spekulativen Lecture Performance erzählt der Künstler und Autor von Spuren und Überresten des Palastes der Republik. Dabei setzt er die Beschäftigung mit nicht-menschlichen Akteur*innen im Theater fort, die er mit der Vortragsreihe und dem Buch „In Place of a Show“ begonnen.
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17:30 h, Hauptbühne
ca. 90 min
Wessen Marginalisierung?
Panel
in deutscher Sprache
mit Naika Foroutan, Thomas Krüger & Thomas Oberender
Ostdeutsche und Migrant*innen erleben sich oft als Bürger*innen zweiter Klasse. Erstere haben mit dieser Beobachtung eine Anerkennung ihrer Marginalisierungserfahrungen eingefordert – meist nur, um sich erneut den Vorwurf des Jammerns einzuhandeln. Rechtspopulist*innen konnten später punkten, indem sie eine damit vermeintlich verbundene Herabsetzung der „richtigen (Ost-)Deutschen“ anprangern. Was könnte es hingegen heißen, den Vergleich als Aufruf zu einer radikalen Solidarisierung zu formulieren?
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17:30 h, Vorbühne
ca. 90 min
Dritte Wege Europa: Jugoslawien
Panel
in englischer Sprache mit Simultanverdolmetschung
mit Srećko Horvat, Gal Kirn, Antonia Majaca u.a.
Moderation: Boris Buden
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entsteht jenseits der beiden Blöcke USA und Sowjetunion etwas, das auch für die spätere EU eine Art Modellcharakter besitzt. Ein Land, das mehrere Ethnien, Sprachen und auch Religionen vereinigt. Der Ansatz von Föderation und Drittem Weg hat heute einen gegenwartsrelevanten utopischen Kern. Warum ist Jugoslawien gescheitert? Und was können wir vor dem Hintergrund der EU-Krise daraus lernen?
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17:30 h, Bornemann Bar
ca. 94 min
Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand
Film
in deutscher Sprache
Deutschland 2012, zero one film
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen? Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. Der Dokumentarfilm „Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand“ lässt das ehemalige Führungspersonal der Treuhandagentur ebenso zu Wort kommen wie Bürgerrechtler*innen, die – letztlich vergeblich – alternative Privatisierungskonzepte entwickelten.
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19:00 h, Vorbühne
ca. 90 min
Dritte Wege International: Bewegung der Blockfreien Staaten
Panel
in englischer Sprache mit Simultanverdolmetschung
mit Vijay Prashad, Samia Zennadi u.a.
Moderation: Boris Buden
Was verbindet Marschall Tito, den indonesischen Milliardär Sukarno, die führenden Köpfe in Ghana und Ägypten sowie die Präsidenten Chinas und Indiens miteinander? Gemeinsam gründeten sie eines der wichtigsten utopischen globalen Projekte des 20. Jahrhunderts: die Bewegung der Blockfreien Staaten. Diese Assoziation ist streng antikolonialistisch und antiimperialistisch. Und sie versucht das Unmögliche: das Andere zwischen Kapitalismus und stalinistischem Sozialismus. Eine Utopie, die viele Ansätze der Solidarität enthält, die heute aktueller denn je auf der politischen Agenda stehen.
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19:45 h, Bornemann Bar
ca 30 min
Occupy History III
Gespräch
in deutscher Sprache
mit Gabriele Dolff-Bonekämper
Moderation: Thomas Oberender
„Occupy History“ ist der Versuch, sich nicht von „der“ Geschichte besetzen zu lassen, sondern selbst Geschichte zu erzählen. In den Gesprächen mit verschiedenen Gästen des Palastes wollen wir biografische und gesellschaftliche Ereignisse zusammendenken, so persönlich wie möglich. Gabriele Dolff-Bonekämper, Professorin für Denkmalpflege an der TU Berlin, spricht mit Thomas Oberender über die im „Palast der Republik“ präsentierte Installation „Sturzlage“ und die Runden Tische der DDR.
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20:15 h, Bornemann Bar
ca 60 min
Occupy History IV
Gespräch
in deutscher Sprache
mit Bernhard Schlink
Moderation: Thomas Oberender
„Occupy History“ ist der Versuch, sich nicht von „der“ Geschichte besetzen zu lassen, sondern selbst Geschichte zu erzählen. In den Gesprächen mit verschiedenen Gästen des Palastes wollen wir biografische und gesellschaftliche Ereignisse zusammendenken, so persönlich wie möglich. Der Romancier und Jurist Bernhard Schlink spricht mit Thomas Oberender über die DDR nach der Öffnung der Mauer.
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22:00 h, Hauptbühne
ca. 120 min
CHEAP
1+1 ungleich 1+1. Ein ausgeleiertes Konzert
Performance
-------------- CHEAP ----------- 1+1 UNGLEICH 1+1 --------------- -------- EIN AUSGELEIERTES KONZERT --- MARTIN SIEMANN ------------ --- VAGINAL DAVIS --- PAMELA SCHLEWINSKI ---- MARC SIEGEL --------- RICHARD GABRIEL -------- JOHN BLUE ----------- MAURICE DE MARTIN --- ------- POLA SIEVERDING -------------- SUSANN-MARIA HEMPEL ------- ----- SUSANNE SACHSSE ------ ŞENOL ŞENTÜRK -------- GÄSTE ----- AKIRA KNIGHTLY ----- RUTH SCHÖNEGGE ------- MAXIMILIAN BRAUER ------- RUTH FISCHER -------------- JA JA DER HELLE BÜRGER SAGT PRIMA WAS REINIGT SO DUFTE DAS KLIMA -------- CHARISMATISCHE SCHURKEN UND FEURIGE UNHOLDE ----- MEIN BETT WACKELT ICH KANN NICHT SCHLAFEN - ------------------
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23:00 h, Bornemann Bar
Open End
The Performance Bar
Performance
mit: Tizo All, Dillon Baiocchi, Iris Bergman, Florian Borstlap, Margo van de Linde, Daniel van den Broeke, Imke Zeinstra u.a.
Das niederländische Kollektiv The Performance Bar besteht aus internationalen und multidisziplinären Künstler*innen, die ihre Kunst auf einer 4 m2 großen Bühne zeigen: einer Bar. Jede Darbietung dauert höchstens eine Bierlänge. In der Performance Bar verwischen die Grenzen zwischen Café und Theater, Bar und Bühne, Künstler*innen und Publikum und nicht zuletzt zwischen „high culture“ und Entertainment. Hier klingen die heterogenen Nutzungen des historischen Palastes an und werden zum Cocktail gemixt, um den Samstag zu beschließen.
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00:00 h, Rangkino
ca. 88 min
Berlin Babylon
Film
in deutscher Sprache
Deutschland 2001, Hubertus Siegert
Offensichtlich gibt es in Berlin viel Angst vor Offenheit, einen Horror vacui: Der Potsdamer Platz war in den 1990er-Jahren ein Möglichkeitsraum, in dem architektonisch alles machbar schien – ein Ort, der definieren könnte, was die vielbeschworene „Neue Mitte“ des wieder- vereinigten Deutschlands sein sollte. In spektakulären Aufnahmen, vom Soundtrack der Einstürzenden Neubauten untermalt, zeigt diese Langzeitdokumentation die Kontraste einer Stadt im Umbau, zwischen der Angst vor der Leere und einer sie begleitenden Bauwut.