Teilnehmer*innen des Internationalen Forums 2024 auf dem Areal von „Radical Playgrounds“ vor dem Gropius Bau.

© Berliner Festspiele, Foto: Fabian Schellhorn

Internationales Forum

Das Internationale Forum ist ein Stipendienprogramm für aufstrebende Künstler*innen der Darstellenden Künste der ganzen Welt. Es ist eine Plattform für internationalen Austausch und Nachwuchsförderung, Initialzündung für Kollaborationen, die Suche nach vielfältigen lokalen Perspektiven auf globale Fragen und ein Freiraum für das gemeinsame Entwickeln künstlerischer Ideen. Hier kommen während des Theatertreffens Künstler*innen in Berlin zusammen, um gemeinsam Theater zu schauen, zu denken, Verbindungen zu knüpfen und zu feiern.

Bewerbungen auf den Open Call sind im Herbst jeden Jahres möglich.

Internationales Forum 2025

Im Herbst 2024 bewarben sich auf den Open Call über 880 Künstler*innen aus 110 Ländern. Das Internationale Forum 2025 versammelt 33 aufstrebende Theaterschaffende aus Riga und Asunción, Ibadan und Schwedt. Für diese Ausgabe zieht das Internationale Forum unter der Co-Leitung von Aljoscha Begrich und Sima Djabar Zadegan in die Uferstudios, ein ehemaliges Straßenbahndepot im Berliner Stadtteil Wedding. 

Im Depot findet all das statt, was unterwegs nicht stattfinden kann, aber extrem wichtig ist: reinigen, warten, an Stellschrauben drehen. Kurz innehalten vor der nächsten Fahrt. Denn wer in das Depot einkehrt, muss natürlich auch wieder raus. Was passiert, wenn Theater und Kunst ihre gewohnten Räume verlassen? Wie ändert Realität Theater und umgekehrt? Und wie kann Theater selbst ein Transportmittel sein, bei dem alle im besten Fall mitgenommen werden und woanders wieder aussteigen, als sie eingestiegen sind? Diesen und anderen Fragen werden sich die Stipendiat*innen gemeinsam in Workshops der Künstler*innen Joana Tischkau, Wang Chong sowie dem Kollektiv Turbo Pascal widmen.

Darüber hinaus haben die eingeladenen Stipendiat*innen die Gelegenheit, das Festival zu besuchen und zu reflektieren: in Gesprächen und Treffen mit den Künstler*innen der zum Theatertreffen eingeladenen Produktionen, nachts in der Hotellobby und früh morgens beim Frühsport. Theater nonstop, zwei Wochen lang – als szenische Forschung ganz ohne Produktionszwang. Und doch sollen sich die Welten der Künstler*innen auch im Theatertreffen-Programm zeigen: Bei der Veranstaltung „The Forum’s Forum“ gewähren die Stipendiat*innen spielerisch einen Einblick in ihr Arbeiten und Schaffen.

Eindrücke vom Internationalen Forum

Team

Co-Leitung: Aljoscha Begrich, Sima Djabar Zadegan
Assistenz: Laura Jiménez González
Tel +49 30 254 89 375
internationales-forum@berlinerfestspiele.de

Geschichte

Das Internationale Forum besteht seit 1965 (bis 1973 unter der Bezeichnung „Begegnung junger Bühnenangehöriger“) und ist damit die älteste kontinuierlich arbeitende Einrichtung ihrer Art. Zu Beginn war es eine Informations- und Diskussionsveranstaltung für junge professionelle Theatermacher*innen aus der Bundesrepublik Deutschland, 1970 konnte der Teilnehmer*innenkreis nach Vereinbarungen mit Institutionen in Österreich und der Schweiz erweitert werden. Die 1980 begonnene Kooperation mit dem Goethe-Institut dehnte ihn auf die ganze Welt aus.

Seitdem verlagerte sich der Schwerpunkt des Internationalen Forums auf die praktische Arbeit, Workshops mit erfahrenen Theaterschaffenden wurden zum integralen Bestandteil des Programms. Inhaltlich öffnete sich das Internationale Forum verstärkt für globalgesellschaftliche Entwicklungsdynamiken, um Theater als Raum politischer Öffentlichkeit im Spannungsfeld von Kunst, Politik und Gesellschaft zu befragen sowie politische Themen und Diskurse zu verhandeln. Bis heute ermöglicht es das Infragestellen und Infragegestellt-Werden und prägt somit nachhaltig die Arbeits- und Denkweise der beteiligten Künstler*innen. 

Von 1965 bis 1968 wurde die „Begegnung junger Bühnenangehöriger“ von Joachim Werner Preuß geleitet, in der Zeit von 1969 bis 2005 als „Internationales Forum junger Bühnenangehöriger“ von Manfred Linke. Von 2006 bis 2014 wurde das Internationale Forum geleitet von Uwe Gössel, von 2015 bis 2017 von Daniel Richter und von 2018 bis 2022 von Necati Öziri. 2024 übernahmen Aljoscha Begrich und Sima Djabar Zadegan die Leitung.

Das Internationale Forum findet in Kooperation mit dem Goethe-Institut und Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, statt und wird unterstützt durch den Deutschen Bühnenverein. Weitere Förderer sind 2025 Kultur | lx – Arts Council Luxembourg, das Österreichische Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie der Deutsche Bühnenverein Landesverband Baden-Württemberg, die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin, die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

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