Konzert

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg

Berio – Andre

Der große Saal der Philharmonie ist ein mehr als angemessener Ort für die erste Gesamtaufführung der großen Orchestertrilogie …auf… (2005–2007) des Komponisten Mark Andre. Die vollständige Interpretation wird das SWR Sinfonieorchester und sein Chefdirirgent Sylvain Cambreling übernehmen, die bereits 2007 …auf… III in Donaueschingen mit außerordentlichem Erfolg uraufgeführt hatten. Um die besonderen live-elektronischen Klangtexturen und Klangräume der Komposition zu realisieren, arbeitete Mark Andre mit dem Experimentalstudio für akustische Kunst zusammen.

„Auf“ verweist auf die Schwelle, die Gestalt des Übergangs: aufgeben; aufhören; aufleben …, so Mark Andre, „es geht um die Schwelle zwischen Räumen und Klangfamilien, eine Schwelle, die auch eine existentielle und metaphysische Ebene hat. Das metaphysische Modell dieser kompositorischen Arbeit liegt in der Auferstehung Christi, die die kräftigsten und wunderbarsten Übergänge zwischen verschiedenen Zuständen beschreibt.“

Eröffnet wird das Konzert mit Luciano Berios ungewöhnlichem SOLO (1999/2000) für Posaune und Orchester, das sich jenseits der Traditionen eines Solokonzerts bewegt und eine Neudefinition dieses Genres versucht. Nicht nur das traditionelle Verständnis von Virtuosität wird umgedeutet, auch ist das Solo hier ein „Solo“ sowohl des Solisten wie des Orchesters, die Hierarchisierung scheint aufgehoben. SOLO ist weniger ein Konzert als eine Begegnung zweier Einsamkeiten, so notierte Luciano Berio.

Luciano Berio
SOLO für Posaune und Orchester (1999/2000)

Mark Andre
…auf…
Uraufführung der vollständigen Trilogie für Orchester (2005–2007)