Konzerte & Performances

silent green 2

Lim / Chase // Ting // Oliveros / PHØNIX16

Sex Magic © Liza Lim

Der Festivaltag im silent green umfasst eine Reihe von künstlerischen Arbeiten, die das Wechselverhältnis von Musik und Körperlichkeit sowie von Klang und Berührung in den Blick nehmen – präsentiert in einzigartigen Begegnungen, einer Reihe von Embodied Performances, Konzerten und Klangmeditationen.

Hinweis: Als Teil der Aufführung werden Stroboskopeffekte verwendet.
Wir empfehlen Ihnen zudem, die Ohrstöpsel zu benutzen, die vor Ort bereitgestellt werden.

Abendprogramm18.03.2023

Programm

20:00 Rampe, Performance
Liping Ting
Echoing Contemporary (2023)

„Echoing Contemporary“ ist eine „poésie d‘action“. Ein atmendes Labyrinth, das sich frei innerhalb und außerhalb von allen Täuschungen und Enttäuschungen bewegt. Eine Zeitspanne, Sehen, Berühren, Hören und Fühlen. Ein Korridor der Leere, ein Ritual aus sich bewegendem Papier. Die Performancekünstlerin Liping Ting arbeitet mit ihrem eigenen Körper. Wie eine Extremsportlerin kontrolliert sie ihre Bewegungen, bei denen jedes einzelne Detail eine Menge verrät. Bevor sie eine Stunde performe, würde sie sieben Stunden meditieren, sagt Liping Ting in einem Interview. Ihre Handlungen sind sehr konzentriert und stark entschleunigt. Atemgeräusche sowie das Murmeln und Flüstern ihrer Stimme begleiten die Performances.
Mit freundlicher Unterstützung der National Culture and Arts Foundation (Taiwan).Betonhalle, Konzert

20:15 Betonhalle, Performance
Liza Lim (*1966)
Sex Magic (2019/2020)
Mit Claire Chase
Senem PirlerElektronik

Liza Lims „Sex Magic“ ist ein Ritual für Okarina, Kontrabassflöte, Elektronik und Schlagzeug. Für die Komponistin geht es um „die heilige Erotik in der Geschichte der Frau“ und „eine alternative kulturelle Logik weiblicher Macht, die mit den Zyklen der Gebärmutter verbunden ist – die lebensschaffenden Kräfte der Geburt, die sich mit der Welt synchronisierenden Zeitlichkeiten des Körpers und das Zentrum der Gebärmutter als Ort einer göttlichen Weisheit“. Das Stück bezieht sich auf mehrere mystische und mythologische Gestalten – und endet, das Gedicht „Ulysses“ von Alfred Tennyson zitierend, in Sanftheit: „Der lange Tag schwindet / Der Mond steigt langsam / Kommt, meine Freunde / Es ist nicht zu spät, eine neue Welt zu suchen.“

21:30 Betonhalle, Performance
Pauline Oliveros (1932-2016)
Sonic Meditations (1971) als Teil von Grenzraum HÖREN 8
Mit PHØNIX16, Timo Kreuser

„Während sich unsere Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richtet, ist es möglich, dass wir uns unserer Umgebung, unseres Körpers, Bewegungen aller Art oder unserer geistigen Aktivität bewusst bleiben (mit anderen Worten, sich der inneren und äußeren Realität gleichzeitig gewahr zu sein). Aufmerksamkeit ist begrenzt, zielgerichtet und selektiv. Das Bewusstsein ist offen, diffus und umfassend. Beide verfügen über eine gewisse Beweglichkeit: Aufmerksamkeit kann immer enger fokussiert werden – das Bewusstsein hingegen kann erweitert werden, bis es allumfassend erscheint. Aufmerksamkeit kann Bewusstsein intensivieren. Bewusstsein wiederum kann die Aufmerksamkeit unterstützen. Wir können gegenüber dem Bewusstsein aufmerksam sein sowie uns der Aufmerksamkeit bewusst sein.“ – Pauline Oliveros

Diese Arbeit ist Teil der Reihe „Grenzraum HÖREN“, einer kollektiven Studie über das Hören an sich, die Grenzen des Hörens und die Räume, die durch einen erweiterten Begriff des Hörens entstehen – jene Räume, die zwischen Hörbarem und Unhörbarem unterscheiden. Das Programm setzt sich dabei insbesondere mit den Werken zweier Komponist*innen auseinander: Jakob Ullmanns „voice, books and FIRE II“ und Pauline Oliveros’ „Sonic Meditations“. In Ritualen, Meditationen, Installationen und Klangaktionen, die an verschiedenen Tagen des Festivals stattfinden, wird das Hören selbst zum Thema des Zuhörens.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds