Konzert | Berliner Orchester
Das spannungsreiche Verhältnis von Tradition und Moderne bestimmt das erste Programm der Berliner Philharmoniker beim musikfest berlin. Dem glanzvollen und zu Unrecht wenig bekannten Klavierkonzert Dvořáks, dessen Solopart kein geringerer als András Schiff übernimmt, stehen Werke des 20. Jahrhunderts gegenüber. Ferruccio Busoni schuf aus einer tiefen Kenntnis der Tradition heraus, war gleichzeitig aber ein großer Visionär und Anreger, der auch Varèse ermutigte, einen eigenständigen künstlerischen Weg zu gehen. In Ionisation gestaltet Varèse ein faszinierendes klangliches Experiment und kompositorisches Kabinettstück allein aus der Kraft des Rhythmus. Die Musik zum Ballet Der wunderbare Mandarin, von der meist nur die zusammengestrichene Orchestersuite zu hören ist, ist ein Gipfelpunkt in Bartóks Schaffen. In der Nachzeichnung der extremen Seelenzustände der von Gier und Lust vorangetriebenen Handlung erreicht seine Musik eine überwältigende Dichte und Unmittelbarkeit des Ausdrucks.
Ferruccio Busoni [1866-1924]
Sarabande aus: Zwei Studien zu Doktor Faust für Orchester op. 51 [1918-19]
Antonín Dvořák [1841-1904]
Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 [1876]
Edgard Varèse [1883-1965]
Ionisation für 13 Schlagzeuger [1929-31]
Béla Bartók [1881-1945]
Der wunderbare Mandarin Sz 73 [1918/19]
Eine Veranstaltung der Stiftung Berliner Philharmoniker in Kooperation mit den Berliner Festspielen.