Konzert
West-östliche Begegnung
Wolfgang von Schweinitz, Niloufar Mohseni, Majeed Qadianie © Markus Altmann / privat / privat
Traditionelle persische Musik und ihre Potentiale für westliche Musik der Gegenwart stehen im Fokus dieses besonderen Programms. Bevor die aus dem Iran stammenden Virtuos*innen Majeed Qadianie und Niloufar Mohseni die traditionsreichen Instrumente Tār, Setār und Tombak zum Klingen bringen, überführt Wolfgang von Schweinitz in „My Persia“ die besonderen Stimmungen persischer Musik in seine eigene Klangsprache.
Der Titel „My Persia“ ähnelt dem Gedanken Goethes, mit dem er sein großes dichterisches Alterswerk annoncierte: Es sei „der östliche Divan des westlichen Verfassers“. Mit seinem Œuvre hat Wolfgang von Schweinitz die „just intonation“-Bewegung unter den Komponist*innen entscheidend geprägt. Sein Interesse gilt in „My Persia“ den speziellen Stimmungen der Dastgāhs (Modi) des Radifs – dem Kulturerbe der persischen Kunstmusik, deren jahrhundertealte Mikrotonalität er mehrstimmig ausarbeitet. Mit der Uraufführung korrespondiert im zweiten Teil des Konzertabends der Auftritt des in Berlin lebenden Tār- und Setār-Virtuosen Majeed Qadianie, der gemeinsam mit Niloufar Mohseni, einer Expertin für die Trommel Tombak, im improvisierenden Spiel die Dastgāhs des Radifs in ihrer mythischen Schönheit und Poesie zur Blüte bringt.
Wolfgang von Schweinitz
Plainsound Duo „My Persia“ (2020)
Bitonal Harmonic Counterpoint in Traditional Persian Modes
für Violine und Kontrabass mit Viertelton-Skordatur
Kompositionsauftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und der musica viva des Bayerischen Rundfunks
Uraufführung
Helge Slaatto – Violine
Frank Reinecke – Kontrabass
Improvisationen auf Tār, Setār und Tombak über ausgewählte Dastgāhs des Radifs der klassischen persischen Kunstmusik
Majeed Qadianie – Tār, Setār
Niloufar Mohseni – Tombak
Eine gemeinsame Initiative der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und der musica viva des Bayerischen Rundfunks
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Die Konzerte mit Werken der Gegenwart sind Teil des Monats der zeitgenössischen Musik der Initiative field notes.