Konzert

Orchestre des Champs-Élysées / Collegium Vocale Gent

Philippe Herreweghe, Leitung
Beethoven / Cherubini

Viele Menschen transportieren Proviant, Munition und Kanonen einen Hügel hinauf, auf dem mehrere Mühlen zu sehen sind.

Transport von Proviant, Munition und Kanonen auf den Montmatre am 15. Juli 1789 © Bildarchiv Foto Marburg Maison Braun

Anfang und Ende der Französischen Revolution können symbolisch im Konzertprogramm des Orchestre des Champs-Élysées gefunden werden: Das Requiem in c-Moll von Luigi Cherubini war dem letzten König des Ancien Régime und schließlich im Zuge der Revolution zum Tode verurteilten Louis XVI gewidmet. Ludwig van Beethoven widmete seine 3. Sinfonie „Eroica“ dem General Napoleon Bonaparte, zog diese Widmung aber schließlich nach dessen Selbstkrönung zum Kaiser wieder zurück. Es dirigiert der künstlerische Leiter des Pariser Originalklang-Orchesters und zugleich einer der wichtigsten Protagonisten der historischen Aufführungspraxis Philippe Herreweghe. Für das Cherubini-Requiem bringt er außerdem die Sänger*innen des von ihm gegründeten Collegium Vocale Gent mit.

19:10, Südfoyer
Einführungsveranstaltung

In Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie spricht schon das charakteristische, auf einem simplen Dreiklang basierende Thema des 1. Satzes mit einem triumphalen Optimismus zu seinem Publikum. Der Widmungsträger des darauffolgenden Trauermarsches ist bis heute Anlass zur Spekulation – die Idee einer „Marcia funebre“ ist in jedem Fall der französischen Revolutionsmusik entnommen. Die wuchtige Emotionalität der Sinfonie deutet aber nicht zuletzt auch auf die persönliche Situation des immer stärker isolierten Beethoven hin, der während der Arbeit an dieser Sinfonie 1803 bereits schwer mit seinem zunehmenden Hörverlust zu kämpfen hatte.

Für den größten lebenden Komponisten hielt Beethoven seinen italienischen Zeitgenossen Luigi Cherubini. Das Requiem in c-Moll schrieb der gefeierte Opern- und Kirchenmusik-Komponist 1816 zum Anlass des 23. Jahrestages der Hinrichtung des französischen Königs Louis XVI. Höchst eigensinnig hat er die gesungenen Partien nur für Chor vorgesehen, ohne solistische Stimmen, dennoch war die Uraufführung des Requiems ein großer Erfolg. Aus der Tiefe seines Glaubens schöpfte der Katholik Cherubini diese Musik, die neben Mozarts Requiem während der Trauerfeier zu Beethovens Ehren erklang.

Programm

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur op. 55 „Eroica“ (1802/03)

Luigi Cherubini (1760 – 1842)
Requiem in c-Moll (1815/16)
 

Mitwirkende

Collegium Vocale Gent
Orchestre des Champs-Élysées

Philippe Herreweghe Leitung
Maria van Nieukerken
– Choreinstudierung 

 

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin