Konzert
Mark Andre (UA)
Fra Angelico, „Die drei Marien“, Ausschnitt aus „Der auferstandene Christus, die frommen Frauen am Grabe“, Fresko, San Marco, Florenz, zwischen 1437 und 1445 © akg images© akg images / MPortofolio / Electa
Das zweite Solokonzert mit Mark Andres Musik lotet die klanglichen Möglichkeiten von Klavier und Kontrabass aus. Das neue Werk „iv ‚Sie fürchteten sich nämlich‘“ ist in enger Zusammenarbeit mit Kontrabassist Frank Reinecke entstanden und führt bis an die Grenze des Hörbaren.
Verschwinden kann etwas schnell und spurlos. Es geht aber auch anders. Gerade die Musik kann den Übergang von einer Dimension in eine andere zelebrieren, kann Schwellen überschreiten und dabei Spuren hinterlassen. Mark Andre ist ein Komponist, der die Aufmerksamkeit grundsätzlich auf extrem flüchtige Momente lenkt. Seit vier Jahren arbeitet er mit dem Münchner Kontrabassisten Frank Reinecke an einem Solo, das an die Substanz des Instruments geht und dabei seine leichte und zerbrechliche Seite zum Vorschein bringt. Es ist die „Beobachtung einer Musik im Verschwinden“, ebenso achtsam und poetisch wie nüchtern und materialistisch. Mark Andre beobachtet und erkundet jedes Instrument mit der Genauigkeit eines Forschers. Dabei sind Material und Geist für ihn keine Gegensätze. Schließlich klingt Musik im Hier und Jetzt. An ihren Rändern – und das heißt nicht selten im Verklingen - zeichnet sich jedoch ab, wonach Mark Andre in jedem seiner Werke sucht: nach Spuren, die nicht von dieser Welt sind.
Mark Andre (*1964)
un-fini III (1993 – 1995)
für Klavier
Mark Andre
iv 18 „Sie fürchteten sich nämlich“ (2021)
für Kontrabass solo
Kompositionsauftrag von Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und musica viva / Bayerischer Rundfunk
Uraufführung
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin