Programm 2.11.
Der dritte Festivalabend eröffnet mit dem letzten Teil des diesjährigen Schwerpunkts auf schwedische Künstler*innen: Bei ihrem längst überfälligen Debüt beim Jazzfest Berlin spielt Anna Högbergs Band Attack in erweiterter Besetzung ausschließlich neues Material.
Nach dreijähriger Pause kehrte das Ensemble letztes Jahr auf dem Jazzfestival Saalfelden zurück auf die Bühne. Diese Erfahrung inspirierte die Saxofonistin und Komponistin, ihr spannendes Projekt weiterzuverfolgen. Dem garantiert energiegeladenen Auftritt von Extended Attack folgt der eher kontemplative Ansatz der deutschen Jazzlegende Joachim Kühn. Der Träger des Deutschen Jazzpreises 2023 für sein Lebenswerk spielt in einem neuen Trio mit dem Schlagzeuger Sylvain Darrifourcq und dem Bassisten Thibault Cellier, die beim letzten Jazzfest Berlin mit ihrer Band Novembre beim Projekt „Apparitions“ brillierten. Der Abschluss auf der Hauptbühne gehört dem Sun Ra Arkestra. Der inzwischen 100-jährige Altsaxofonist Marshall Allen, der die Band seit Mitte der 1990er-Jahre leitet, tourt zwar selbst nicht mehr international, doch das Bandethos, das er schon vom Bandgründer Sun Ra übernahm, ist auch den übrigen, herausragenden Musiker*innen der alten und neuen Generation mit den Jahren in Fleisch und Blut übergegangen.
Auf der Seitenbühne präsentiert anschließend John Hollenbeck mit der Flötistin Anna Webber sein neues Quartett GEORGE, das seine komplexen, zeitsprengenden Kompositionen mit spielerischer Leichtigkeit interpretiert. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche steht etwas ganz anderes auf dem Programm: Der virtuose Bassist und Wahlberliner Antonio Borghini versammelt ein hochkarätiges Streichquartett für eine Hommage an seinen verstorbenen Freund und Mentor Tristan Honsinger – eine treibende Kraft der Berliner Musikszene, dessen Einfluss noch immer jeden Monat bei den Performances des Klub Demboh im PAS Berlin zu spüren ist. Einige von Honsingers letzten Kompositionen werden im Rahmen dieses besonderen Konzerts uraufgeführt. Im A-Trane ist der Berliner Schlagzeuger Devin Gray im Trio mit Trompeter Ralph Alessi und der jungen französischen Pianistin Myslaure Augustin zu Gast. Zeitgleich verspricht das New Yorker Quartett Wrens das Quasimodo mit einer erfrischenden Mischung aus Underground-Hip-Hop und elektroniklastigen Improvisationen zum Beben zu bringen. Für dieses Konzert teilen sich Schlagzeuger Jason Nazary und Cellist Lester St. Louis – zwei geschätzte Kollegen der verstorbenen Legende Jaimie Branch – die Bühne mit dem Keyboarder Elias Stemeseder und dem Trompeter und Rapper Ryan Easter.
Veranstaltungen