Konzert
„Exhaust“
Andrew Lisle, Kit Downes und Camila Nebia © Nuno Martins, Julian Schutz, Aurélie Raidron
Berlin ist nach wie vor ein wichtiger Knotenpunkt für improvisierte Musik. Das zeigt auch die Zusammenarbeit der argentinischen Saxofonistin Camila Nebbia mit dem britischen Pianisten Kit Downes. Gemeinsam mit dem Londoner Drummer Andrew Lisle haben sie in der Hauptstadt eine gemeinsame Musiksprache auf der Basis von Spontaneität und Vertrauen entwickelt.
(AR, GB)
Seit die Argentinierin Camila Nebbia vor fünf Jahren ihre Heimat in Richtung Europa verlassen hat, hat sie sich zu einer der produktivsten, mutigsten und neugierigsten jungen Improvisationsmusikerinnen des Kontinents entwickelt. 2023 war die Saxofonistin im Rahmen von „Melting Pot“ zum ersten Mal beim Jazzfest Berlin zu Gast – nur ein Jahr später ist sie als Headlinerin mit ihrem eigenen Trio zurück. Sie teilt die Bühne mit zwei Engländern: dem Londoner und Kodian-Trio-Schlagzeuger Andrew Lisle und Kit Downes, der nicht nur Keyboarder von Enemy, Duopartner der Cellistin Lucy Railton und Wahlberliner, sondern auch unermüdlicher Kollaborateur ist. Trotz ihrer Arbeit in vielen verschiedenen Kontexten haben die drei Musiker*innen in diesem neuen Trio unverkennbar eine gemeinsame Sprache gefunden.
Wie auch ihr Debütalbum „Exhaust“ bezeugt, steckt in den vollständig improvisierten Konzerten von „Exhaust“ eine unbändige Energie. Nebbia ist hinlänglich für ihr wildes Spiel bekannt. Doch von Downes könnten einige Hörer*innen überrascht sein, wenn sie seine kontemplative, groovige Seite aus anderen Ensembles kennen: als Teil von „Exhaust“ strotzt sein Spiel nur so vor Energie und Spontaneität. Schlagzeuger Andrew Lisle hält alles souverän zusammen, indem er mit seinem rhythmischen Gerüst das wilde Zusammenspiel bündelt.
Camila Nebbia – Saxofon
Kit Downes – Klavier
Andrew Lisle – Schlagzeug