Konzert | Streichquartett

Benefizkonzert I

25 Jahre IPPNW-Concerts
Benefizkonzert zugunsten von Amnesty International

Das Streichquartett – das war der andere Nono. Nicht mehr der Künstler des sozialkritischen Einspruchs, nicht mehr der Konstrukteur heftiger Klangattacken, sondern der Komponist, der an den Rand der Stille ging, der das Hören durch leise Töne, durch die Würde des Details aus der Reserve lockte. Eine Wendung nach innen? Gewiss. Aber nicht nur ins Innere des Einzelnen, sondern ins Innere der Gesellschaft, dorthin, wo sich ihr Zustand unbeschönigt offenbart: in die Beziehung von Mensch zu Mensch.

Das Pellegrini Quartett präsentiert Werke von Komponisten, die im Spätwerk zu einem neuen Stil aufbrachen. Sie durchdachten das Verhältnis der Musik zum Hörer neu. Joseph Haydn testete in seinem Quartett die Kaiserhymne; er führte das spätere Deutschlandlied durch wechselnde Umgebungen und befragte es dadurch, denn die Kammermusik ist nicht das Medium öffentlicher Preis- und Bekenntnisgesänge. – Neue Liebe motivierte Leos Janáček zum Zweiten Streichquartett. Das Werk ist jedoch mehr als das Abbild einer biographischen Situation. Es entfaltet, oft ganz sprachnah, Muster reicher, konzentrierter, lebhafter Kommunikation. Die Dialoge werden bei allen drei Werken in zwei Richtungen geführt: zwischen der Musik und ihren Hörern, aber auch zwischen den Musikern selbst. Sie agieren als Vor- und Ebenbild kultivierter Menschenbeziehungen.

Konzertprogramm

Leoš Janáček [1854-1928]
Streichquartett Nr. 2 Intime Briefe [1928]

Joseph Haydn [1732–1809]
Streichquartett C-Dur op. 76 Nr. 3 Kaiserquartett [1797]

Luigi Nono [1924–1990]
Fragmente – Stille, An Diotima [1979/80]

Besetzung

Pellegrini Quartett
Antonio Pellegrini Violine
Thomas Hofer Violine
Fabio Marano Viola
Helmut Menzler Violoncello

Eine gemeinsame Veranstaltung von IPPNW-Concerts, musikfest berlin | Berliner Festspiele und Stiftung Berliner Philharmoniker anlässlich des IPPNW-Kongresses „Prescription for survival“