Konzert

Alexander Melnikov I

Rachmaninow: Kammermusik / Lieder

Sonnenlicht fällt durch ein Fenster mit Ornamenten

Prenzlauer Berg, Berlin 1990 © Estate of Sibylle Bergemann / OSTKREUZ / Courtesy Loock Galerie

Der Pianist Alexander Melnikov widmet sich beim diesjährigen Musikfest Berlin an zwei Abenden dem kammermusikalischen Œuvre Sergej Rachmaninows. Am 27.8. trifft er dabei auf den Cellisten Alexander Rudin, die Sopranistin Nadezhda Pavlova und die Pianistin Olga Pashchenko, die ihrerseits zwei Liedtranskriptionen Rachmaninows für Klavier aufführt.

Rachmaninow? Ist für Alexander Melnikov ein heute noch immer unterschätzter Komponist: „Wir haben uns ein Rachmaninow-Bild zurechtgebastelt, das sein Schaffen auf einige wenige melodieselige, teils zu Kitsch verbogene Werke reduziert. Er war ein Opfer seiner Zeit, auch politisch, und das Opfer seiner einprägsamen Melodien, hinter denen die Leute nicht bereit sind, nach mehr zu suchen.“ Melnikov, der als begnadeter Kammermusiker auf den internationalen Podien gefeiert wird, widmet sich gemeinsam mit dem Cellisten Alexander Rudin Rachmaninows Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll, in deren zentralem Scherzo die Phantastik schwarzer Romantik anklingt. Mit der lyrischen Sopranistin Nadezhda Pavlova, der bereits wichtige Auszeichnungen angetragen wurden, folgen die emotional abschattierten „Sechs Romanzen“ op. 38, bevor die ebenfalls vielfach ausgezeichnete Pianistin Olga Pashchenko sich zwei Liedtranskriptionen Rachmaninows widmet: „Wohin?“ aus Schuberts „Die schöne Müllerin“ sowie Tschaikowskys „Wiegenlied“, das in Rachmaninows Lesart zur nachtwandelnden Geisterfahrt wird – voller flirrender Kapriolen und nervöser Sechzehntel-Funken. Abgerundet wird der Abend mit den „Symphonischen Tänzen“, in denen der im Exil lebende Rachmaninow einmal mehr seine verlorene kulturelle und geistige Heimat anklingen lässt. Er selbst hat das Orchesterwerk in brillanter Virtuosität für zwei Klaviere transkribiert, die Alexander Melnikov und Olga Pashchenko im Duo präsentieren.

Konzertprogramm

Sergej Rachmaninow (1873 – 1943)
Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 19 (1901)

Sechs Romanzen op. 38
für Stimme und Klavier (1916)

Klaviertranskription des Liedes Wohin? op. 25/2 von Franz Schubert (1823/1925)*

Klaviertranskription des Wiegenliedes op. 16/1 von Peter Tschaikowsky (1872/1941)*

Symphonische Tänze op. 45 (1940)
Fassung für zwei Klaviere

Besetzung

Nadezhda PavlovaSopran
Alexander RudinVioloncello

Olga PashchenkoKlavier*
Alexander MelnikovKlavier

18:10, Ausstellungsfoyer
Einführungsveranstaltung

Alexander Melnikov im Gespräch mit Daniel Frosch
ZumInterview

AbendprogrammAlexander Melnikov I 27.8.2023

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin