Oper / halbszenische Aufführung
Dinis Sousa, Leitung
Berlioz: Les Troyens
Hoppenrade 1970er-Jahre © Estate of Sibylle Bergemann / OSTKREUZ / Courtesy Loock Galerie
Die Trojaner sind zurück in Berlin! Unter der Leitung von Dinis Sousa präsentieren Monteverdi Choir und Orchestre Révolutionnaire et Romantique „Les Troyens“ von Hector Berlioz in halbszenischer Aufführung – das einzige Gastspiel in Deutschland im Rahmen der Europa-Tournee 2023. Die Monumentaloper, die zu Lebzeiten des Komponisten nie vollständig zur Aufführung gebracht wurde, ist nach 1930 und 2010 damit erst zum dritten Mal in ganzer Länge in Berlin zu erleben.
In „Les Troyens“ widmet sich Hector Berlioz Vergils Helden des Trojanischen Krieges samt seiner Vor- und Nachgeschichte. Mit der fünfaktigen Oper gelang es dem französischen Romantiker, die großen Figuren der antiken Sage als lebendige, leidende Menschen erscheinen zu lassen – mit einer Musik von visionärer Schönheit und beeindruckender Lyrik. Die erste Gesamtaufführung wurde im Dezember 1890 an zwei aufeinanderfolgenden Abenden am Hoftheater Karlsruhe gegeben, denn die musikalische Tragödie vereint Stoff für zwei Bühnenwerke in sich. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht die von Vergil kaum erwähnte Seherin Cassandre, die die Trojaner von der Gefährlichkeit des hölzernen Pferdes nicht überzeugen kann. Der zweite erzählt von Didons tragischem Schicksal. Sie liebt den aus Troja geflohenen Helden Énée, der sie schließlich verlässt, um im Auftrag der Götter Rom zu begründen. „Können Sie es glauben“, schrieb Berlioz im Juli 1856 an die Prinzessin Sayn-Wittgenstein, auf deren Anregung die fünfaktige Oper entstand, „ich habe mich verliebt, sehr sogar, in die Königin von Karthago! Ich verehre sie, diese herrliche Dido.“ Monteverdi Choir, Orchestre Révolutionnaire et Romantique und der den Ensembles bereits seit Jahren als Associate Conductor verbundene Dinis Sousa präsentieren Berlioz’ „Les Troyens“ in halbszenischer Aufführung – das einzige Gastspiel in Deutschland im Rahmen der Europa-Tournee 2023. Die Monumentaloper, die zu Lebzeiten des Komponisten nie vollständig zur Aufführung gebracht wurde, ist nach 1930 und 2010 damit erst zum dritten Mal in ganzer Länge in Berlin zu erleben. Die Partie der Kassandra übernimmt die „britische Mezzosopranistin der Superlative“ Alice Coote (San Francisco Chronicle). Als Dido ist die irische Sängerin Paula Murrihy zu erleben, die „mit ihrem glänzenden, sopranhaften Mezzo“ (Opernglas) international für Begeisterung sorgt.
Hector Berlioz (1803 – 1869)
Les Troyens
Grand Opéra in fünf Akten (1856 – 1858)
Libretto von Hector Berlioz nach Vergils Aeneis
Halbszenische Aufführung
Cassandre Alice Coote – Mezzosopran
Énée Michael Spyres – Tenor
Didon Paula Murrihy – Mezzosopran
Chorèbe / Sentinelle I Lionel Lhote – Bariton
Ascagne Adèle Charvet – Mezzosopran
Panthée / Griechischer Anführer Ashley Riches – Bassbariton
Anna Beth Taylor – Mezzosopran
Iopas / Hylas Laurence Kilsby – Tenor
Hécube Rebecca Evans – Sopran
Hector / Sentinelle II / Mercure / Narbal Alex Rosen – Bass
Priam Tristan Hambleton – Bassbariton
Helenus Graham Neal* – Tenor
Un soldat Sam Evans* – Bariton
Monteverdi Choir
Orchestre Révolutionnaire et Romantique
Dinis Sousa – Leitung
*Solisten des Monteverdi Choir
Tess Gibbs – Bewegungsregie
Rick Fisher – Lichtdesign
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin