Theater | 10er Auswahl
Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller
Burgtheater Wien
Premiere am 30. April 2004
Don Carlos © Bernd Uhlig
Andrea Breth tritt abermals den Beweis an, dass man den Klassikern mit den Mitteln des psychologischen Theaters noch beikommen kann. Bühnenbildner Martin Zehetgruber hat das Stück vom königlichen Palast in ein labyrinthisches Großraumbüro mit Trennwänden aus Glas verlegt – Abbild des totalitären Überwachungsstaats, von dem „Don Carlos“ handelt. Sven-Eric Bechtolf als König Philipp spielt einen Machtmenschen mit Gefühl; einen grausamen Bürokraten, dem vor sich und der ganzen Welt ekelt; einen unglücklichen Menschen, der niemandem vertrauen kann und darüber seinen Schlaf und fast auch seinen Verstand verliert. Die knapp vier Stunden lange Aufführung entwickelt einen surrealen Sog, der Schiller in die Nähe des Alptraumspezialisten David Lynch rückt.
W.K.
„Nicht die Menschen beherrschen das System, das System beherrscht die Menschen: Es gibt nur ein Schlupfloch: den Tod.“ (SZ)
Regie – Andrea Breth
Bühnenbild – Martin Zehetgruber
Kostüme – Françoise Clavel
Musik – Bert Wrede
Sound Design – Alexander Nefzger
Licht – Alexander Koppelmann
Dramaturgie – Wolfgang Wiens
Philip II. – Sven Eric Bechtolf
Elisabeth von Valois – Johanna Wokalek
Don Carlos – Philipp Hauß
Alexander Farnese – Patrick O. Beck
Infantin Clara Eugenia – Melissa Aichholzer / Helena Bauer-Mitterlehner / Gretchen Hering
Herzogin von Olivarez – Kitty Speiser
Marquisin von Mondecar – Andrea Clausen
Prinzessin von Eboli – Christiane von Poelnitz
Gräfin Fuentes – Blanka Modra
Marquis von Posa – Denis Petkovic
Herzog von Alba – Nicholas Ofczarek
Graf von Lerma – Bernd Birkhahn
Herzog von Feria – Franz J. Csencsits
Herzog von Medina Sidonia – Nick Monu
Don Raimond von Taxis – Wolfgang Gasser
Domingo – Cornelius Obonya
Der Großinquisitor – Elisabeth Orth
Page – Daniel Jesch
u.a.