Theater | 10er Auswahl

Drei Schwestern

von Anton Tschechow
Deutsch von Andrea Clemen

Münchner Kammerspiele

Premiere 26. November 2006

Drei Schwestern

Drei Schwestern © Arno Declair

Publikumsgespräch
Moderation Tobi Müller
Sa 19. Mai 23:15

So hat man Tschechows „Drei Schwestern“ noch nie gesehen: so traumverloren und poetisch, so offen, abstrakt und verspielt. Kriegenburg inszeniert das Drama in starken theatralischen Bildern als Kunst-Stück fernab jeglicher Tschechow-Tradition. Es herrscht eine helle, flirrende, schwebende Atmosphäre wie sie der Erinnerung an ferne Kindheitstage anhaftet, deshalb sind die Bilder auch mal verschwommen oder grell überbelichtet. Alles wird als Zitat gesprochen, wie schon einmal erlebt. Verfremdung mit wunderbaren Puppenmasken – großen, traurigen Kindsköpfen – entkleidet die Figuren aller Psychologie, auch ihrer Identität, aber sie schafft ihnen dafür einen ganz neuen Spiel-, Empfindungs- und Assoziationsraum, wie nur das Theater es kann. Bilder einer entrückten Poesie stehen neben überdrehten Ausbrüchen und traurigen Slapstick-Einlagen, wie man sie aus dem Kriegenburg-Theater kennt. Es ist ein Tschechow-Taumel. Russendisco und Totentanz. Bezwingend, befremdlich, betörend.

Besetzung

Regie, Bühne – Andreas Kriegenburg
Kostüme – Andrea Schraad
Musik – ​​​​​​​Laurent Simonetti
Licht – ​​​​​​​Jürgen Tulzer
Dramaturgie – ​​​​​​​Marion Tiedtke

Oliver MallisonAndrej Sergejewitsch Prosorow
Tanja SchleiffNatalja Iwanowna, seine Frau
Annette PaulmannOlga
Sylvana KrappatschMascha
Katharina SchubertIrina
Paul HerwigKulygin Fjedor Iljitsch, Gymnasiallehrer, Maschas Mann
Bernd GrawertWerschinin Alexander Ignatjewitsch, Oberst
Bernd MossTusenbach Nikolaj Ljwowitsch, Hauptmann
René DumontSoljony Wassilij Wassiljewitsch, Leutnant
Jean-Pierre CornuTschebutykin Iwan Romanowitsch, Militärarzt
Stefan MerkiFedotik Alexej Petrowitsch, Unterleutnant
Walter HessFerapont, Bote der Kreisverwaltung
Tanja SchleiffAnfissa, Njanja, eine alte Frau