Theater | 10er Auswahl

Ulrike Maria Stuart

von Elfriede Jelinek

Thalia Theater, Hamburg

Uraufführung 28. Oktober 2006

Ulrike Maria Stuart

Ulrike Maria Stuart © Arno Declair

Publikumsgespräch
Moderation Tobi Müller
So 6. Mai 22:00

Elfriede Jelinek schreibt weiter unsere Mentalitätsgeschichte, „Ulrike Maria Stuart“ projiziert auf die Frauenkonstellation aus Schillers „Maria Stuart“, Maria gegen Elisabeth, eine Auseinandersetzung zwischen Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Das Volk, sagt Gudrun, will uns gar nicht, Ulrike aber kann das Volk nicht aufgeben, gemeinsam stecken sie in der Sackgasse jeglicher politischer Repräsentation. Und Jelinek rennt gegen das verschlossene Tor, hinter dem mal ein anderes Land, die Utopie, gelegen hat. Das Krachen des Eisens ist die Lust ihrer Sprache. Nicolas Stemann macht daraus die krachendste Polit-Revue seit langem, ein großes Terror-Potpourri, aber auch ein wilder Klamauk über die Berliner Mediendemokratie. Genau austariert, durch Phasen der Depression, „ich seh nur noch Tote“, davor bewahrt, zum Entertainment zu verkommen. Das Stück über die Aporien politischen Engagements, das Stück zur immer wieder neuen RAF-Debatte, über die Gespenster, die wir nicht loswerden, ob im Knast oder begnadigt, auf der Bühne oder in unseren Köpfen.

Besetzung

Regie – Nicolas Stemann
Bühne – ​​​​​​​Katrin Nottrodt
Kostüme – ​​​​​​​Marysol del Castillo
Musik – ​​​​​​​Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
Licht – ​​​​​​​Paulus Vogt
Dramaturgie – ​​​​​​​Sonja Anders, Benjamin von Blomberg

Mit
Andreas Döhler
Felix Knopp
Thomas Kürstner
Peter Maertens
Katharina Matz
Judith Rosmair
Sebastian Rudolph
Elisabeth Schwarz
Sebastian Vogel
Susanne Wolff