Theater | 10er Auswahl
Nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich
Münchner Kammerspiele
Premiere 6. Juni 2007
Die Ehe der Maria Braun. Brigitte Hobmeier, Bernd Moss © Arno Declair
Dreißig Jahre nach der Gründung der BRD warf Rainer Werner Fassbinder in seinem Film „Die Ehe der Maria Braun“ einen kritischen Blick auf die Wirtschaftswunderjahre: Materiell geht es stetig bergauf, aber am Ende muss selbst die emanzipierte Selfmade-Frau Maria Braun erkennen, dass sie nur ein Stück Ware in einem abgekarteten Männerspiel war. Thomas Ostermeier setzt in seiner temporeichen Inszenierung an den Münchner Kammerspielen auf fünf grandiose Darsteller, die in sämtliche Rollen schlüpfen und dabei leichtfüßig das Geschlecht wechseln. Brigitte Hobmeier ist so souverän, sexy und unantastbar wie Hanna Schygulla, die Fassbinders Film damals zum internationalen Star gemacht hat.
In seiner geradlinig erzählten, eleganten und höchst komödiantischen Bühnenadaption vermeidet Ostermeier jede Aktualisierung – und doch scheint die Maria Braun seiner 50er Jahre Gender-Studie wie ein früher Vorläufer unserer heutigen Ich-AGs.
Regie – Thomas Ostermeier
Bühne – Nina Wetzel
Kostüme – Ulrike Gutbrod
Licht – Max Keller
Musik – Nils Ostendorf
Video – Sebastien Dupouey
Dramaturgie – Julia Lochte
Brigitte Hobmeier – Maria Braun
Steven Scharf – Hermann Braun, Betti, Amerikanischer Soldat, Journalist, Kellner
Jean-Pierre Cornu – Standesbeamter, Opa Berger, Bronski, Dolmetscher, Karl Oswald, Notarin
Hans Kremer – Mutter, Arzt, Richter, Senkenberg, Wärter, Anwalt, Kellner
Bernd Moss – Rotkreuzschwester, Schwarzmarkthändler, Bill, Willi, Schaffner, Amerikanischer Geschäftsmann, Frau Ehmke, Kellner, Wetzel