Inszenierung | 10er Auswahl

humanistää!

eine abschaffung der sparten

nach Ernst Jandl

Volkstheater (Wien)

Premiere 15. Januar 2022 (Volkstheater, Wien)

Videotrailer © Volkstheater Wien

Sprache, Rhythmus und Musik treffen zusammen in Claudia Bauers Inszenierung, die mehrere Jandl-​Texte mit ihrem Ensemble in eine szenische Form bringt und die Lust am Laut an sich weckt.

Publikumsgespräch
Freitag, 13. Mai 2022 im Anschluss an die Vorstellung

Ausstrahlung der 3sat-Fernsehaufzeichnung im TV
Samstag, 21. Mai, 20:15 Uhr

In „die humanisten“ treffen zwei Nobelpreisträger aufeinander und sind überzeugt davon, dass sie den Gipfel des menschlichen Geisteslebens erklommen haben. „Aus der Fremde“ wiederum stellt die Lebenswirklichkeit eines Schriftstellers in den Mittelpunkt. Claudia Bauer bringt in ihrer bildgewaltigen Musik-Theater-Inszenierung die hochmusikalischen, streng strukturierten und gleichzeitig explosiven Texte des österreichischen Sprachkünstlers Ernst Jandl zusammen und mit einem herausragenden Ensemble auf die Bühne, unterstützt von der eigens entstandenen Komposition von Peer Baierlein.

Statement der Jury

Im „humanistää!“ überschriebenen Theaterabend bildet das abendfüllende Stück „Aus der Fremde“ den erzählerischen Rahmen für eine schöne Überfülle an Ernst-Jandl-Texten. Mittels eklektischen Zugriffs versucht die Regisseurin Claudia Bauer, Jandls Idiom für die Bühne zu beleben, so vielfältig wie theatertauglich. Der Dichter Jandl arbeitete sich mit Wiederholungen und Sinnverschiebungen an der Realität ab; die Regie setzt im Volkstheater folgerichtig auf Repetition und die daraus resultierenden Wahrnehmungsbrüche. In „Aus der Fremde“, einem autofiktionalen Text über ein Dichterpaar, sprechen die Figuren konsequent in der dritten Person, verwenden ausschließlich den Konjunktiv; mit Masken, Perücken und Dialogen aus dem Off verwandelt sich Jandls Text in eine seltsam unpersönliche, dennoch passgenaue Darstellung. Als Stück im Stück wird im Volkstheater dazu der Einakter „die humanisten“ gegeben: Jammermänner, zur Brachialkomik verdammt. Dass Bauer auch leisere Töne anzuschlagen vermag, wird an diesem Abend beim „deutschen gedicht“ deutlich. Zwischen den großen Textelementen streut die Regisseurin Jandl-Passagen ein, szenische Miniaturen, die ganz auf Entertainment setzen. „humanistää!“, ein Fest für Jandl.

ZumVideostatement von Jurorin Petra Paterno in der Berliner Festspiele Mediathek

Sprache, Rhythmus und Musik treffen zusammen in Claudia Bauers Inszenierung, die mehrere Jandl-Texte mit ihrem Ensemble am Volkstheater in Wien in eine szenische Form bringt und die Lust am Laut an sich weckt.

Künstlerisches Team

Claudia Bauer Regie
Patricia Talacko Bühne
Andreas Auerbach Kostüm
Peer Baierlein Komposition & Musikalische Leitung
Paul GriljLichtdesign
Sebastian Hartl, Giorgio Mazzi Sounddesign
Matthias Seier Dramaturgie

Mit
Elias Eilinghoff, Evi Kehrstephan, Bettina Lieder, Hasti Molavian, Nick Romeo Reimann, Julia Franz Richter, Uwe Rohbeck, Samouil Stoyanov

Igor Gross Live-Musik (Schlagwerk, Vibraphon)
Lukas Lauermann Live-Musik (Cello, FX)
Jera H. Petriček Dirigat
Thomas Barcal Live-Kamera
Jürgen M. Weisert Soufflage

Aufführungsrechte: Random House/Rowohlt Theater Verlag