Konzert | Ligeti und Langgaard / Berliner Orchester
Illustration von Hugo L. Braune zur „Walküre“ Abbildung: Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth
Eine Täuschung mit ungeahnten Folgen: 1968 saß György Ligeti mit seinem dänischen Kollegen Per Nørgård in der Jury eines Kompositionswettbewerbs. Nørgård schmuggelte das vergessene Werk eines dänischen Spätromantikers unter die eingereichten Partituren. Ligeti fiel dies prompt ins Auge. In den flirrenden Klangschichtungen und Clustern, die er in Rued Langgaards „Sfærernes Musik“ entdeckte, fand er Züge seiner eigenen Musik. Seitdem wurde der visionäre Däne Langgaard neu entdeckt. In der mit großem Orchester, Fernorchester, Orgel, Klavier, Chor und Sopransolo besetzten „Sphärenmusik“ hat er die atmosphärischen Klangschichtungen Richard Wagners weitergedacht.
Etwa 100 Jahre zuvor hat Richard Wagner die „Walküre“ als den zweiten Tag seines Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ komponiert. In deren ersten Aufzug wird die Erzählung vom Fall der Götter wieder aufgenommen. Das Vorspiel zum ersten Akt signalisiert Unwetter – Chaos – Menschenjagd. Im Aufeinandertreffen von Siegmund und Hunding, von Gejagtem und Verfolger, und im Wiedererkennen der Geschwister Siegmund und Sieglinde und ihrer inzestuösen Liebe ereignen sich die Gesetzesbrüche, in die sich Wotan verstrickt und lassen seine Pläne zur Wahrung und Rettung seiner Macht misslingen.
Mit Donald Runnicles übernimmt ein von San Francisco bis Wien und Berlin ausgewiesener „Ring“-Spezialist die konzertante Aufführung des ersten Aufzugs der „Walküre“, zusammen mit der Sopranistin Anja Harteros, dem Tenor Peter Seiffert und dem Bass Georg Zeppenfeld.
Rued Immanuel Langgaard [1893-1952]
Sfærernes Musik
für Soli, Chor und Orchester [1916-1918]
Richard Wagner [1813-1883]
Die Walküre I. Aufzug [1870]
Konzertante Aufführung
Siobhan Stagg Solosopran (Sfærernes Musik)
Ronnita Miller Mezzosopran (Sfærernes Musik)
Abigail Levis Mezzosopran (Sfærernes Musik)
Anja Harteros Sopran (Sieglinde)
Peter Seiffert Tenor (Siegmund)
Georg Zeppenfeld Bass (Hunding)
Chor der Deutschen Oper Berlin
Raymond Hughes Einstudierung
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles Leitung
Eine Veranstaltung der Deutschen Oper Berlin
in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin