Konzert | Gastorchester
Giuseppe Verdi, 1899. Fotografiert von Pietro Tempestini in Montecatini Rerme © Wikimedia Commons
„Ich bin Mailänder. Mein Vater hat dort gearbeitet, ich habe dort seit meiner frühesten Kindheit Oper eingesogen […] Unsere Familie lebt hier. Ich konnte gar nicht anders“, bekannte Riccardo Chailly im Gespräch mit Manuel Brug, nachdem er sich entschlossen hatte, ab Januar 2015 die musikalische Leitung der Mailänder Scala zu übernehmen.
Seine Chefpositionen bei Konzertorchestern aber hatte er beim heutigen DSO in Berlin (1982–1989), beim Concertgebouw Orkest Amsterdam (1988–2004) und am Leipziger Gewandhaus (2005–2016). An allen drei Orten spielte das (spät-)romantische Repertoire – Schumann, Brahms, Mahler, Strauss, Zemlinsky – eine wichtige Rolle. Die differenzierte und zugleich temperamentvolle Interpretation dieser Musik galt schon bald als eine besondere Spezialität des italienischen Dirigenten.
Beides, das italienische Herz und die deutsch-romantische Faszination, bringt Chailly bei seinem ersten Musikfest-Gastspiel als Scala-Direktor zusammen. Die Ouvertüre aus der „Sizilianisches Vesper“ und die imaginär szenischen Prägnanz der orchesterbegleiteten Stücke, des „Stabat mater“ und des „Te Deum“, zeigen den Wahl-Mailänder Giuseppe Verdi in einer Stilbreite, die über seine Opern weit hinausreicht.
Johannes Brahms [1833-1897]
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 [1878]
Giuseppe Verdi [1813-1901]
Ouvertüre aus: Les Vêpres siciliennes [1855]
Giuseppe Verdi
Stabat Mater
für Chor und Orchester [1886/87]
aus den Quattro pezzi sacri [1886-1892]
Giuseppe Verdi
Te Deum
für Doppelchor, Sopransolo und großes Orchester [1895/96]
aus den Quattro pezzi sacri [1886-1892]
Leonidas Kavakos Violine
Evelin Novak Sopran
Rundfunkchor Berlin
Gijs Leenaars Einstudierung
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin