Theater | 10er Auswahl
von Volker Lösch, Beate Seidel und dem Ensemble
frei nach „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“ von Peter Weiss
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Premiere 24. Oktober 2008
Marat, was ist aus unserer Revolution geworden? © A.T. Schaefer
Es geht nicht um Mitgefühl oder um ein paar Euro in die Spendenkasse. Es geht darum, wie Menschen leben, Menschen, die nur wenige Meter entfernt auf der Bühne stehen, die real sind, keine Fernsehbilder. Sie lassen ihre Wut raus, brüllen, flüstern vom immer weiter wachsenden Frust über gescheiterte Bewerbungen und steigende Lebensmittelpreise. Gemeinsam haben sie Sprechchorkraft, aber sie sind keine Masse – jeder Einzelne behält sein Gesicht. Selten sieht man Körper, Gesichter, Stimmen in so einer konzentrierten Energie auf der Bühne wie bei diesem Chor aus Hartz-IV-Empfängern. Dass er auch eine Liste der reichsten Hamburger Bürger vorliest, die längst im Manager Magazin veröffentlicht war, wurde einer der Aufreger der Theatersaison. Nahe dran am inhaltlichen Kern ihrer Vorlage, dem „Marat/Sade“-Stück von Peter Weiss, gehen Volker Lösch und die Dramaturgin Beate Seidel reflektiert und selbstironisch zur Sache.
Regie – Volker Lösch
Chorleitung – Bernd Freytag
Bühne – Cary Gayler
Kostüme – Carola Reuther
Dramaturgie – Beate Seidel
Licht – Kevin Sock
Marion Breckwoldt – Marquis de Sade
Achim Buch – Jean Paul Marat
Jana Schulz – Charlotte Corday
Marco Albrecht – Duperret
Aleksandar Radenkovic / Tristan Seith – Jacques Roux
Hanns Jörg Krumpholz – Coulmier
Chor
Sabine Arndt, Norbert Behncke, Renate Büsing, Olivio Costa, Isabella Dieterich, Ludger Dünnebacke, Peter Feist, Monika Fuchs, Silke Gatermann, Thomas Gerth, Birgit Grodtmann, Ingrid Eva Haase, Meike Harms, Björn Jensen, Marko Jordan, Anke Kröning, Hartmud Lamprecht, Christian Lorenz, Ralf Neubusch, Kerstin Otto, Sabine Penschow, Beate Rau, Anna-Maria Schlemmer, Aleksandra Ustupska, Martina Wiedemann