Theater | 10er Auswahl

Atlas der abgelegenen Inseln

Mehrstimmiges Hörstück auf drei Stockwerken für vier Schauspieler und ebenso viele Musiker

Mehrstimmiges Hörstück auf drei Stockwerken für vier Schauspieler und ebenso viele Musiker
von Judith Schalansky

Schauspiel Hannover

Uraufführung 21. September 2014

Atlas der abgelegenen Inseln © Karl-Bernd Karwasz

Atlas der abgelegenen Inseln. Mikael Rudolfsson, Maria Pache, Sophie Krauß, Iris Maron © Karl-Bernd Karwasz

Publikumsgespräch am 6. Mai im Anschluss an die Vorstellung

Auf der einsamen Insel fehlt dem Kulturmenschen vor allem Musik. Also konzentriert er sich auf die natürlichen Rhythmen und Klänge: das Wellenrauschen, das Knacken der Bäume, auf den singenden Wind, die Geräusche der Tiere und Geister. Für den Schweizer Regisseur und Musiker Thom Luz ist die Übersetzung von Eilandsgeschichten deswegen eine Herzenssache. Er lässt die geisterhaften Klänge in ein offenes dreistöckiges Treppenhaus eines ehemaligen Heimatmuseums wehen und ermutigt dazu ein paar Tote aus der Geschichte der Seefahrt, als Barfußapostel für Judith Schalanskys „Atlas der abgelegenen Inseln“ aufzutreten. Zu absonderlichen Bläser-, Streicher- und Paukenklängen flüstern, hauchen und säuseln diese Klabautermänner Skurriles über die Sehnsucht von Schatzsuchenden, Lebensmüden und Fantasten, die den Erdball auf der Suche nach dem jungfräulichen Moment umkurvten – bis die Atombombe das Verlangen nach dem Paradies und seiner Musik im Knall versenkte. Dieser Abend ist fein, leise und streckenweise unsichtbar – und genau deswegen ein echter Theaterschatz.

www.staatstheater-hannover.de/schauspiel

Regie Thom Luz
Bühne Demian Wohler
Kostüme Tina Bleuler
Dramaturgie Judith Gerstenberg
Musikalische Leitung Mathias Weibel

Mit
Beatrice Frey
Oscar Olivo
Sophie Krauß
Günther Harder
Paul Schwesig

Musiker
Maria Pache
Karoline Steidl
Iris Maron
Mikael Rudolfsson / Matthias Brennecke