Theater | 10er Auswahl
nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Melle
Burgtheater, Wien
Uraufführung 11. März 2017
Die Welt im Rücken. Joachim Meyerhoff © Reinhard Werner
Joachim Meyerhoff ist ein Spezialist für künstlerische Soli aller Art und hat seit seiner Kindheit in der psychiatrischen Anstalt (deren Leiter sein Vater war) keine Berührungsängste vor Fragen dieses medizinischen Fachgebietes. In der von ihm mitinitiierten Dramatisierung von Thomas Melles autobiografischem Roman „Die Welt im Rücken“ holt er alleine – und doch so, als wäre er viele – aus zu einer rausch- und schmerzhaften Kranken-Introspektion eines manisch-depressiven Patienten. Jan Bosses Inszenierung übersetzt die entlang aus dem Ruder laufender Wahrnehmungen und verlorener Einsichten gebaute Erzählung des Protagonisten in ein bildnerisch entgrenztes „Objekttheater“. Realität und Wahn sind einander immer wieder zum Verwechseln ähnlich. Aus kleinen Dingen entstehen gigantische Traumgebilde, die mit scheinbar einfachsten analogen Theatermitteln neue Horizonte erschließen. Über-Ich oder Gehirnmasse? Frühstücksei oder Tischtennisball? Das ist hier immer wieder die Frage.
Regie Jan Bosse
Bühne Stéphane Laimé
Kostüme Kathrin Plath
Musik Arno Kraehahn
Licht Peter Bandl
Dramaturgie Gabriella Bußacker
Mit
Joachim Meyerhoff