Die 10 bemerkenswertesten Inszenierungen

Kontakthof – Echoes of ’78

von Pina Bausch / Meryl Tankard

Eine Produktion von Sadler’s Wells, Pina Bausch Foundation, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
koproduziert von Amare (Den Haag), LAC Lugano Arte e Cultura, Festspielhaus St. Pölten, China Shanghai International Arts Festival

Uraufführung: 26.11.2024 (Opernhaus Wuppertal)

Sieben Personen in Abendgarderobe tanzen im Kreis vor einer Videoprojektion in Schwarz-Weiß.

Kontakthof – Echoes of ’78 © Uwe Stratmann

Schon bei der Uraufführung von „Kontakthof“ im Jahr 1978 hatte Pina Bausch die Idee, die Inszenierung Jahrzehnte später mit der gleichen Besetzung noch einmal aufzuführen. Diesem Wunsch kommt nun Meryl Tankard nach, die mit acht Kolleg*innen von damals in einen Dialog mit der Vergangenheit tritt.

Nachtgespräch mit Publikum
Mittwoch, 14.5.2025 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Susanne Chrudina (IF 2008)
Jurymitglied: Sascha Westphal
Moderation: Xenia Sircar

Rolf Borziks Aufführungsaufzeichnung inspirierte die Choreografin, Regisseurin, Tänzerin und Videokünstlerin Meryl Tankard, Pina Bauschs Tanzstück mit Kultstatus um eine cineastische Ebene zu erweitern. Dazu kürzte sie das unbearbeitete Videomaterial, ohne die Essenz des Werks und Bauschs Intentionen einzuschränken, und lud Tänzer*innen der Originalbesetzung ein, mittels der Projektion mit ihrem jüngeren Selbst, miteinander und mit abwesenden Kolleg*innen in einen Dialog zu treten. Ein emotionaler Abend, der Bauschs prägendes Tanztheater in der Gegenwart verortet und die entstandenen Lücken im Ensemble nicht ignoriert, sondern die Abwesenheit früherer Wegbegleiter*innen schmerzlich spürbar macht und Verlust und Altern berührend verhandelt.

Statement der Jury

Pina Bauschs 1978 uraufgeführtes Stück „Kontakthof“ gehört zu den legendären, beinahe kultisch verehrten Werken, mit denen sie damals das Tanztheater revolutioniert hat. Vor diesem übermächtigen Hintergrund wirkt Meryl Tankards 46 Jahre später entstandene Appropriation auf den ersten Blick wie eine Arbeit, die Pina Bausch ein Denkmal setzen will. Doch dieser Eindruck täuscht. Tankard gehörte 1978 zur „Kontakthof“-Originalbesetzung und tanzt nun mit acht weiteren Mitgliedern der damaligen Kompanie noch einmal Teile der Choreografie. Sie kombiniert Aufnahmen von historischen „Kontakthof“-Mitschnitten mit den Bewegungen der gealterten Tänzer*innen. So entsteht ein komplexer und magischer Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der sich allen Einordnungen konsequent entzieht.

ZumVideostatement von Juror Sascha Westphal über „Kontakthof – Echoes of ’78“

Künstlerisches Team

Meryl TankardKonzeption, Inszenierung
Meryl TankardKonzeption Video
Kenny AngVideo-Editor
YeastCultureDesign Projektionen
Ryan Joseph StaffordLichtdesign
David McEwanSounddesign
Cristiana MorgantiKünstlerische Assistentin der Regisseurin (Kreation)
Bénédicte BillietKünstlerische Mitarbeit (Kreation)
Sophia OttoProbenassistenz und Probentänzerin (Kreation)
Scott JenningsProbenleitung (Tournee)
Felicitas WillemsOutside Eye (Theatertreffen)

Besetzung

Elisabeth Clarke, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster, John Giffin, Ed Kortlandt, Beatrice Libonati, Anne Martin, Arthur Rosenfeld und Meryl Tankard


Eine Begegnung mit
Kontakthof (1978)
Choreografie und Regie: Pina Bausch
Bühnenbild und Kostüme: Rolf Borzik
Mitarbeit: Rolf Borzik, Marion Cito und Hans Pop
Musik: Bertal-Maubon-Daniderff, Jimmy Dorsey, Anton Karas, Juan Llossas, Jean Sibelius, Jack Stapp und Harry Stone
 
Aufgeführt von Arnaldo Alvarez, Elisabeth Clarke, Fernando Cortizo, Gary Austin Crocker, Mari DiLena, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster, John Giffin, Silvia Kesselheim, Ed Kortlandt, Luis P. Layag, Beatrice Libonati, Anne Martin, Jan Minařík, Vivienne Newport, Arthur Rosenfeld, Monika Sagon, Heinz Samm, Meryl Tankard und Christian Trouillas

Die Produktion wird als Beitrag zur Vorbereitung des Pina Bausch Zentrums aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Wuppertal gefördert.